Hooksiel (13. 10. 2025) – Die Technik ist das eine, die Inspiration das andere. Auf beides muss man sich einlassen, wenn man den Arbeiten der Künstlerin Antje Witzel gerecht werden will. Ihre Ausstellung mit dem Titel „Wasser in den Ohren“ ist bis zum Jahresende im Künstlerhaus Hooksiel zu sehen.
Antje Witzel stellt bis zur Jahreswende im Künstlerhaus Hooksiel aus. Zu sehen sind unter anderem beeindruckende Batik-Arbeiten. Rechts im Bild: Bürgermeister Mario Szlezak. Foto: hol
Zur Vernissage am Sonntag begrüßte Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann neben rund 30 Interessieren auch Bürgermeister Mario Szlezak. Das Künstlerhaus gehört der Gemeinde Wangerland. „Das Haus trägt dazu bei, dass Hooksiel auch überregional bekannt ist“, sagte Szlezak. Die hier gezeigte Kunst gebe Raum zum Denken und zum Nachdenken.
Fliegen im Ölgemälde
Das gilt für die Arbeiten von Antje Witze allemal. Die in Potsdam lebende Künstlerin sieht sich selbst vornehmlich als Zeichnerin, obwohl sie sich auch in anderen Techniken ausprobiert. So ist in der Ausstellung unter anderem ein Ölgemälde von einer Rapsfeld in Horumersiel zu sehen – sehr naturnah, zumal sich während des Malvorgangs lebende Fliegen in der Ölfarbe verfangen haben.
Liedermacher Herbert Witzel bereicherte die Ausstellung seiner Frau Antje durch einige seiner Lieder. In der Mitte: Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann. Foto: hol
Spannend auch die vielen kleinformatigen Linolschnitte und Druckwerke, mit denen die 50-jährige verschiedensten Augenblicke aus Natur und Menschsein festhält. Dem Besucher ins Auge springen aber vor allem zwei Batikarbeiten, die an der Decke des Ausstellungsraumes hängen. Beeindruckend eine je nach Lichteinfall unterschiedlich grün-blau strahlende Unterwasserwelt aus Gräsern, Farnen, kleinen Fischen und mittendrin, gut versteckt, ein Hecht (im Karpfenteich?).
Kunst als Lebensform
Antje Witzel verriet auf der Vernissage, wie sie aus Mutters altem Baumwoll-Bettlacken mit Hilfe von mit dem Pinsel aufgetragenem heißen Wachs ein raumfüllendes Kunstwerk schafft.
Doch Kunst ist nicht nur das, was man an die Wand hängt. Sie ist auch eine Lebensform. So stellte Renate Janßen-Niemann Antje Witzel zusammen mit ihrem Ehemann, dem Lyriker und Liedermacher Herbert Witzel, als ein Künstlerpaar vor, das Zeichnung und Sprache zusammenbringen möchte – so zum Beispiel in liebevoll gestalteten Kinderbüchern.
Herbert Witzel rundete das Ausstellungserlebnis mit drei seiner Lieder ab und nahm die Besucher dabei musikalisch mit nach Babelsberg und auf Wolke 17. Inspiration pur.
Wangerland (13. 10. 2025) – Die Polizei sucht nach einem unbekannten Autofahrer, der im Zeitraum von Samstag, 16 Uhr, bis Sonntag, 8 Uhr, in der Wangerstraße in Wiarden eine Unfallflucht begangen haben soll. Am Fahrbahnrand parkte in Fahrtrichtung Hohenkirchen ein grauer Dacia Dokker. Als die Geschädigte ihr Fahrzeug wieder nutzen wollte, stellte sie fest, dass der Außenspiegel abgeklappt und das Spiegelglas auf der Fahrbahn lag. Zudem befanden sich mehrere Lackkratzer an der linken Fahrzeugseite.
Der oder die bislang unbekannte Unfallverursacher hatten sich offenbar vom Unfallort entfernt, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Aufgrund von Hinweisen auf eine Knallgeräusch geht die Polizei davon aus, dass der Vorfall sich gegen 22 Uhr ereignet haben könnte. An der Unfallstelle wurden Teile eines Außenspiegels gefunden.
Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Hohenkirchen unter der Telefonnummer 04463 / 08910 in Verbindung zu setzen.
Hooksiel (12. 10. 2025) – Der Alte Hafen von Hooksiel ist ein Prachtstück. Das wurde am Samstag beim „Herbstleuchten“ wieder einmal offenkundig. Tausende Menschen strömten schon ab Mittag durch den Ort zum Hafen, wo sie von einer bunten Festmeile und stimmungsvoller Musik zunächst von „De Platters“ und später von der Gruppe „Beltane“ empfangen wurden.
Faszination Licht: Beim Herstleuchten erstrahlte der Alte Hafen von Hooksiel in wunderbaren Farben. Foto: hol
Mit Einbruch der Dunkelheit am frühen Abend dann dazu bei trocknem Wetter die festliche Illumination. Die historischen Packhäuser in verschiedenen Farben angestrahlt, Fackeln entlang des Deiches, Feuershow an der Bühne und dazu beleuchtete Kürbisse an allen Ecken. Die Kameras klickten, klickten und klickten.
Cheforganisatorin Anke Müller war nach dem heutigen Abbau von Bühne und Verkaufszelten begeistert. „Es ist super, wie uns inzwischen zahlreiche Hooksieler Vereine beim Herbstleuchen unterstützen. Dann macht das ganze auch Spaß“, sagte die Vorsitzende der Interessengemeinschaft „De Hookielers“. Während der Veranstaltung gab es für die Macher aber auch stressige Phasen.
Der ein oder andere wurde von der großen Anziehungskraft des „Herbstleuchtens“ offenbar überrascht. Sämtliche Bratwürste waren bald ausverkauft, ebenso die Flammkuchen. Nutznießer davon dürfen die die Gaststätten im Ort gewesen sein, die bis in den späten Abend allesamt gut besucht waren.
Aktivisten der Gruppe „Weil wir Hooksieler sind“ versorgen die Besucher des Herbsleuchtens mit Kartoffelpuffern. Foto: hol
Schon am Nachmittag hatte Gerd Kelterborn vom „Frieslandstern“ in Horum mit einer Friesen-Kutsche Kinder und Erwachsen durch den Ort gefahren. Kinder wurden geschminkt oder durften Zuckerwatte oder Kartoffelpuffer naschen. Zur Belohnung gab es einen Leuchtring als Kopfschmuck. „Natürlich waren das Lichterringe, die man mit neuen Batterien mehrfach nutzen kann“, versichert Anke Müller. „Wir wollen doch ein nachhaltiges Fest feiern.“
Zum „Herbstleuchten“ lagen auch viele Sportbootfahrer und Segler im Alten Hafen von Hooksiel. Foto: Carmen Müller
Um dabei zu sein, mussten einige Gäste aber recht weit laufen. In den Straßen im Ort waren auf Anordnung der Verkehrsbehörde Parkverbotsschilder aufgestellt worden. Aber beim Fest selbst wurden sie dann für den längeren Fußweg belohnt. Zum Vormerken: Das nächste „Herbstleuchten“ in Hooksiel findet am 10. Oktober 2026 statt.
Horumersiel (12. 10. 2025) – Nur ein Bruchteil der Kostensteigerung beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel ist auf die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg zurückzuführen. Nach den Worten von Ratsherrn Dieter Schäfermeier, Sprecher der Gruppe Zusammenschluss Unabhängiger Wählergemeinschaften (ZUW) im Rat, habe ein von der Gemeinde beauftragter Gutachter in einem Zwischenbericht die Mehrkosten, die durch die Steigerung der Baupreise entstanden ist, auf 1,24 Millionen Euro geschätzt.
Ein Großteil der Mehrkosten beim Bau des Thalasso-Zentrums in Horumersiel sind offenbar durch immer neue Extrawünsche der Bauherrin verursacht worden. Archiv-Foto: WTF
Die Kosten für den Bau des im Herbst 2024 eröffneten Thalasso-Zentrums waren aber von zunächst veranschlagten 8,8 Millionen auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro geklettert. Eine definitive Summe liegt noch nicht vor, da die Prüfung der Rechnungen noch nicht abgeschlossen ist. Strittig ist unter anderem auch die Honorarforderung des Architekten. Die Kostenexplosion gilt als Hauptgrund für die finanzielle Schieflage der gemeindeeignen Wangerland Touristik GmbH (WTG), die sich aktuell in einer „Insolvenz in Eigenregie“ befindet.
Zweiten Bauantrag gestellt
Die ZUW hatte am Freitagabend zu einer „Bürgersprechstunde“ in den Kursaal in Horumersiel geladen, bei der Schäfermeier unterstützt von seinen Fraktionskollegen Geraldine Vogdt und Immo Müller die Geschichte des Baus des Gesundheitstempels seit 2017 nachzeichneten. Die ZUW-Vertreter selbst sind erst seit 2021 im Kommunalparlament vertretern.
Nach dem Eindruck von Schäfermeier war der Rat während der gesamten Bauzeit schlecht über das Bauvorhaben informiert. Ein Beispiel: Erst 2024 habe der Rat in seiner Funktion als Gesellschafterversammlung mitbekommen, dass die WTG für das Thalasso-Projekt einen zweiten Bauantrag gestellt habe, in dem zahlreiche Veränderungen abgebildet waren.
Geschäftsführer und Architekt im Visier
Der Geschäftsführer habe zwar immer wieder mitgeteilt, dass einzelne Gewerke teurer werden würden als geplant. Dass der eigentliche Grund dafür aber immer neue Sonderwünsche der WTG und erhebliche Umplanungen waren, blieb den Kommunalpolitikern offenbar weitgehend verborgen. „Es hat sich aber auch niemand so richtig darum gekümmert“, so der Eindruck von Schäfermeier.
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Die Hauptverantwortung für die Kosten-Entwicklung sieht die ZUW beim ehemaligen Geschäftsführer und dem Architekten. Im Laufe des weiteren Verfahrens werde sich zeigen, ob Schadensersatz oder andere Regressansprüche geltend gemacht werden können.
Zukunft des TMS ungewiss
Offen blieb in der Veranstaltung, wie es mit der WTG und mit dem Thalasso Meeres Spa weitergeht. Für die zentralen Weichenstellungen für die Entwicklung des insolventen Unternehmen sei der Gläubigerausschuss zuständig. Schäfermeier geht davon aus, dass sich die WTG weitgehend von ihrem Immobilienbesitz wie Schwimmbäder und Campingplätzen trennen wird und sich künftig auf ihr touristisches Kerngeschäft konzentrieren wird. Eine Vison für das Thalasso-Zentrum: Der Verkauf an einen privaten Investor, der in unmittelbarer Nähe eine Hotel bauen möchte, an das der luxeriöse Gesundheits-Tempel angebunden werden könnte.
Hooksiel (2. 10. 2025) – Segeln ist ein anspruchsvoller Sport. Aber neben Mut, Geschick und gutem Material benötigt man manchmal auch ein Quäntchen Glück. Das hat Wolfram Heibeck zuletzt bei der „Silverrudder“, der größten Einhand-Regatta der Welt, gefehlt.
Die „Black Maggy“ mit Skipper Wolfram Heibeck fährt bei den Regatten in Nord- und Ostsee meist um die Spitzenplätze mit. Foto: lightfolio
Auf dem 134 Meilen langen Rundkurs um die dänische Insel Fünen lag der Hooksieler mit seiner „Black Maggy“ fast die gesamte Strecke in Führung – bis kurz vor dem Einlaufen in Svenborg. Kurz vor dem Ziel gab es eine Flaute, so dass gut zwei Dutzend Boote wieder aufschließen konnten.
Flaute bremst Hooksieler aus
Das erste aufkommende Lüftchen traf dann einen Mitbewerber. Heibeck fuhr im Feld der 429 Boote aus 15 Nationen nach 22:24,58 Stunden auf Rang drei, nur zehn Sekunden hinter dem Zweitplatzierten. „Ich bin froh, dass ich es wieder aufs Siegerpodest geschafft habe“, sagt Heibeck im Gespräch mit „Hooksiel-life“.
Der 58-jährige Bootsbaumeister gehört zu den erfolgreichsten Seglern der Region. Die Grundlagen dafür legten seine Eltern. Geboren wurde Heibeck 1967 in Berlin-Köpenick. Die Eltern segelten auf Spree und Ostsee. Die Leidenschaft sprang auf den Sohn über, der als Jugendlicher in Leistungskader berufen wurde, das Segeln zwei Jahre lang als echten Leistungssport betrieb und unter anderem an mehreren Landesmeisterschaften teilnahm.
Rennbootsbauer gelernt
Nach der Schule absolvierte der junge Mann eine Lehre als Rennbootsbauer beim Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES), das bis heute hoch leistungsfähige Carbon-Ausrüstung etwa für deutsche Bobfahrer und Kanuten herstellt.
Nach einer großen Radtour durch nahezu den gesamten damaligen Ostblock mit Ausnahme der Sowjetunion lernte Wolfram Heibeck bei der Fahrschule seine heutige Frau Anke kennen. Die Krankenschwester und der Bootsbauer verliebten sich. 1989 wurde Sohn Felix geboren. Und die Mauer fiel, was das Paar aus der ersten Reihe miterlebte. Berlin wurde der jungen Familie zu groß und zu laut. Sie zog nach Laboe in Schleswig-Holstein um. Hier hatte Heibeck einen guten Job gefunden und besuchte zugleich die Meisterschule in Lübeck. In Kiel kam Tochter Magdalena zur Welt.
Und wieder ein Podesplatz: Der Sprecher der der Silverrudder-Regatta, Philip Cossen, begrüßte Wolfram Heibeck im Ziel. Foto: Beatrix Betten
Mit dem Meistertitel in der Tasche zog es Heibeck mit seiner Familie 1993 nach Hooksiel. Von der Kählerwerft wechselte er 1994 zur Wiking-Werft in Wilhelmshaven, wo er bis zum Jahr 2000 arbeitete. „Aber ich wollte eigentlich immer gern etwas Eigenes machen.“
Seit 25 Jahren selbstständig
Im Jahr 2000 gründete Heibeck die Firma „Spezialbootsbau“. Er mietete zunächst eine Halle der ehemaligen Holzhandlung Brader. Später zog er mit seinem Unternehmen ins Gewerbegebiet um. Pünktlich zum 25-jährigen Firmenjubiläum baute der Bootsbaumeister dort eine zweite Halle – eine Halle als Werkstatt, eine fürs Bootslager. Wobei der Hooksieler häufig außerhalb unterwegs ist – bei seinen Kunden in ganz Deutschland und im europäischen Ausland von Skandinavien bis Spanien.
Wolfram Heibeck ist seit 25 Jahren mit seiner Werft „Spezialbootsbau“ in Hooksiel selbstständig. Foto: hol
Die Unternehmens-Philosophie: „Individuelle Lösungen für die Wünsche der Kunden – zu einem fairen Preis.“ Häufig geht es bei den Wünschen der Kunden um Geschwindigkeit. Und, so räumt Heibeck ein, das Können des Seglers ist die eine Sache, die Qualität des Materials die andere. Und mit seiner superleichten „Black Maggy“ zeigt Heibeck auf Nord- und Ostsee seit Jahren, was möglich ist.
Sicherheit und Schnelligkeit
„An Booten mit einer Serienausstattung kann man jede Menge Veränderungen vornehmen, damit sie sicherer und schneller werden“, sagt der Bootsbauer. Ein Knackpunkt: Das Ruder. Hier setzt Heibeck auf besondere Materialien und veränderte Profile, die die Manövrierfähigkeit der Boote verbessern und damit die Sicherheit erhöhen.
Sein eigenes Boot hat einen mit drei Metern sehr langen Kiel, mit dem man zwar kaum in einen Hafen einlaufen könne, der der gut zwölf Meter langen und knapp vier Meter breiten „Black Maggy“ aber auch bei einer steifen Brise Stabilität verleihe. Der Kiel ist bei Bedarf einklappbar und zudem seitlich schwenkbar – was einzigartig ist und maßgeblich dabei hilft, die Windenergie in Geschwindigkeit umzuwandeln. Hinzu kommen extrem leichte Carbon-Bauteile. Wichtig auch gute Segel. Das zusammen macht die „Black Maggy“ zu einem Hightech-Paket auf dem Wasser.
Pflichttermine auf der Jade
Für Heibeck ist das Segeln Arbeit und Freizeit zugleich. Als Mitglied des Wassersportvereins (WSV) Hooksiel und der Segelkameradschaft Horumersiel nimmt er an nahezu allen heimischen Regatten teil. „Die Horum-Regatta der SK Horumersiel ist ein absoluter Pflichttermin“, schildert der Hooksieler. Aber auch bei allen anderen Rennen in der Jade, rund um Helgoland und selbst bei den „HookSail“-Mittwochsausfahrten zwischen Wilhelmshaven und Horumersiel ist die „Black Maggy“ dabei.
Internationalen Vergleichen stellt sich der Hooksieler meist auf der Ostsee. Seit 2014 ist er regelmäßig bei der „Silverrudder“ dabei, zwei Mal bereits als Rekordhalter, sonst als Platzierter – erst in einer kleineren und nach der Verlängerung der „Black Maggy“ in einer größeren Bootsklasse.
Segeln ist für Wolfram Heibeck Beruf und Hobby zugleich. Besonders viel Spaß bereitet im das Segeln mit einer Crew. Foto: privat
Ähnlich herausfordernd ist die 900 Seemeilen lange „Midsummer Sail“, die Heibeck 2021 zusammen mit Mitsegler Thies Bartels gewinnen konnte. Bei der Regatta ist die Ostsee vom südlichsten bis zum nördlichsten Punkt zu durchsegeln. 2023 verhinderte ein medizinischer Notfall einen neuerlichen Erfolg. Crew-Mitglied Hendrik Busemann erlitt an Bord einen allergischen Schock. Dieses Jahr hatte Heibeck selbst Pech. Der Großbaum schlug um und traf den Skipper am Kopf. Mit der Platzwunde war an eine Fortsetzung des Rennens nicht zu denken.
Werbung in eigener Sache
In der Seglerszene ist Wolfram Heibeck bekannt wie ein bunter Hund. Die gute Vernetzung ist für den Bootsbauer wichtig. So steht er mit der ambitionierten Wilhelmshavener Seglerin Marlene Brudek ebenso in regelmäßigem Kontakt wie mit Deutschlands wohl bekanntestem Berufssegler und Vendée-Globe-Teilnehmer Boris Herrmann. Am wichtigsten aber sind die persönlichen Eindrücke potenzieller Kunden. „Wenn ich mit meiner ,Black Maggy‘ an Segel-Veranstaltungen teilnehme, dann ist das das beste Marketing für mein Unternehmen.“
Hooksiel (11. 10. 2025) – Was haben der Shantychor „Likedeeler“ der Seglerkamerschaft Horumersiel und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gemein? Sehr viel. Im Zentrum beider Institutionen steht die Seefahrt. Die einen halten die Romantik und die Gefahren der traditionellen Schifffahrt in ihrem Liedgut hoch, die anderen retten Tag für Tag Seeleute aus Gefahrenlagen – denn die Seefahrt hat ihre Risiken über die Jahrhunderte keineswegs verloren.
Zwei Stunden lang ließen sich die Zuhörerinnen und Zuhörer vom Shantychor „Likedeeler“ in maritime Welten entführen. Fotos: hol
Am Donnerstagabend begeisterten die „Likedeeler“ mit einem maritimen Abendkonzert im Gästehaus in Hooksiel. Gut 60 Zuhörerinnen und Zuhören klatschten den Männern um Vorsitzenden Hardwig Gerdes anhaltenden Beifall für ihre traditionellen Seemannslieder, die die rund 20 Sänger aus Horumersiel und Hooksiel zum besten gaben. Als einzelne Lieder oder als Potpourri. Mal in den Ursprungsversionen, mal durch neue, plattdeutsche Texte veredelt. Dazu gehörte etwa das Lied über das „lütje Dörp an grote See“ – womit natürlich Hooksiel gemeint war.
Das von der Wangerland Touristik GmbH ausgerichtete Konzert bildete in Hooksiel den Auftakt zur Herbstreihe „Live hinterm Deich“. An den beiden kommenden Donnerstage folgen weitere Konzerte bei kostenfreien Eintritt.
Gute Musik hören und Wissenswertes erfahren. Dafür sorgte Hartwig Gerdes. „Wofür steht der Begriff Likedeeler?“ wollte er vom Publikum wissen. Spontane Antwort: „Leichenteiler.“ Weit gefehlt. Likedeeler waren Kumpane vom Seeräuber Klaus Störtebeker, bei denen das Prinzip galt, alles zu „gleichen Teilen“ aufzuteilen. Auf Plattdeutsch: „Likedeeler“.
Im Rahmen der Veranstaltung überreichte die Hooksielerin Sabine Greiff (Foto), ehrenamtliche Unterstützerin der DGzRS, ein Spenden-Sammelschiffchen, an Hartwig Gerdes. Das will der Chor künftig bei jedem seiner Konzerte durch die Zuschauerreihen „fahren“ lassen will – in der Hoffnung auf Spenden für die Rettungsorganisation.
Wilhelmshaven (10. 10. 2025) – Ab Samstag, 11. Oktober, bis zum 24. Oktober finden am LNG-Terminal Wilhelmshaven 2 turnusmäßige Wartungsarbeiten statt. Das teilt die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mit. Dazu werde die FSRU „Excelsior“ ihren Liegeplatz verlassen und für Verladearbeiten im Jade-Weser-Port festmachen.
Baggerarbeiten am Inselanleger
Neben einigen Wartungsarbeiten sollen an der Inselpier sowie im Bereich der Liegewanne der FSRU auch turnusgemäße Baggerarbeiten an der Inselpier durchgeführt werden. Ziel sei es, so die DET, die vorgeschriebene und für den Betrieb notwendige Wassertiefe zu erhalten sowie wichtige Wartungen noch vor der anstehenden Wintersaison abzuschließen.
Flamme hat technische Gründe
„Aus technischen Gründen wird im Zuge des Ab- und Anlegens der FSRU an den landseitigen Anlagen des Terminals eine Fackel zum Einsatz kommen, deren Flamme kurze Zeit sichtbar sein wird“, kündigt die DET an. Die Flamme stelle aber keinerlei Gefahr dar. „Es handele sich um einen Routine-Vorgang zur Entspannung des Leitungssystems nach Trennung der FSRU vom Terminal sowie deren Wiederverbindung mit dem Netz.“
Hooksiel (10. 10. 2025) – Am gestrigen Donnerstag gegen 14.05 Uhr, kam es auf der Kreisstraße 331 zwischen Schmidtshörn und Crildumersiel, in Höhe Maihausergroden, zu einer seitlichen Berührung zwischen einem Omnibus und einem Wohnmobil. Die Polizei such nach Zeugen, die gebeten werden, sich mit der Polizei in Jever unter der Rufnummer 04461/7449-0 in Verbindung zu setzen.
Nach Angaben des Busfahrers reduzierten beide Fahrzeugführer aufgrund der schmalen Fahrbahn ihre Geschwindigkeit. Kurz vor dem Passieren sei das Wohnmobil jedoch leicht nach links geraten, wodurch der Außenspiegel gegen den Bus prallte und Sachschaden entstand. Das Wohnmobil habe zunächst weiter abgebremst, sei dann jedoch ohne anzuhalten und ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern, davongefahren.
Hooksiel (10. 10. 2025) – Die Deiche im Landkreis Friesland und in der Stadt Wilhelmshaven haben den ersten Herbststurm vom Wochenende unbeschadet überstanden. Davon überzeugten sich bei der Herbstdeichschau am Donnerstag Vertreter des III. Oldenburgischen Deichbandes sowie der Unteren Deichschutzbehörden bei Stadt und Landkreis. In der abschließenden Besprechung nach der ganztägigen Begehung in Minsen erklärte Eilt-Onno Garlichs als Verbandsvorsteher die Deiche für „schaufrei“ – was so viel heißt wie: Die Winterstürme können kommen. „Die Deiche sind nach menschlichem Ermessen sicher.“
Die Arbeiten an de Erhöhung des Hooksieler Seedeichs sind abgeschlossen, Die Strände und Deiche weden winterfest gemacht. Foto: hol
Der III. Oldenburgische Deichband unterhält die 60 Kilometer lange Deichlinie von Dangast über Wilhelmshaven und das Wangerland bis nach Harlesiel. Das durch die Deiche geschützte Gebiet umfasst rund 50.000 Hektar. Hinzu kommen rund 40 Kilometer zweite Deichlinie, also ehemalige Hauptdeiche, die im Zuge von Landgewinnungen ins Landesinnere gerückt sind, aber aus Sicherheitsgründen noch unterhalten werden.
Sechs Millionen Euro investiert
Ein Thema bei der Deichschau war der Stand der Baumaßnahmen, die der Deichband für 2025 beauftragt hatte. Insgesamt wurden dafür nach Angaben des Verbandes sechs Millionen Euro ausgegeben. Die seit 2023 laufende Erhöhung des Hooksieler Seedeiches auf rund zwei Kilometer Länge entlang der Bäderstraße bis zum Strandhaus 1 ist bis auf kleine Restarbeiten abgeschlossen. In diesem Jahr waren vor allem noch die maroden Deichtreppen und der Weg auf der Deichkrone erneuert worden.
Voran gegangen sind auch die Arbeiten am Voslapper Seedeich zwischen Hooksiel und dem Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven. In diesem Jahr seien 400 Meter Deckwerk erneuet worden. 800 Meter von der 1,6 Kilometer langen Gesamtstrecke müssen ab April 2026 noch saniert werden. Von Mitte Oktober bis Mitte April darf bekanntlich an Deichen nicht gebaut werden.
Über den Sommer waren die Arbeiten an den neuen Übergängen über den Hooksieler Deich ein Ärgernis. Foto: hol
Mit der Deponierung von Klei bereitet sich der Deichband auf den geplante Erhöhung des Rüstersieler Seedeiches vor. Zum Schutz des Deichvorlandes am Elisabethaußengroden im Wangerland wurde das so genannte Lahnungs-System ausgebaut. Ein Verbund aus Holzpfählen, Reisig und Wasserbausteinen soll dafür sorgen, dass sich im bei Ebbe trocken liegenden Deichvorland möglichst viel Sediment und Substrat absetzen, was zum Schutz der Deich beiträgt.
Kein Rückbau von Deichen
Der Küsten- und Hochwasserschutz wird schon mit Blick auf die klimatischen Veränderungen und den drohenden Anstieg der Meeresspiegel weiter an Bedeutung gewinnen, ist man beim III. Oldenburgischen Deichband überzeugt. „Ein Rückbau der Deiche kommt für unseren Deichband nicht in Betracht“, betont Garlichs mit Blick auf entsprechende Vorhaben in anderen Regionen in Niedersachsen.
Die Deiche würden nicht nur Kulturland schützen, sondern seien mit den Deichverteidigungswegen für Einheimische und Touristen ein wichtiger Erholungsraum. Mit dem Rückbau von Deichen, so die Theorie, soll dem Meer mehr Raum gegeben werden. Dabei würde nach Überzeugung des Deichbandes aber das ökologisch wertvolle Deichvorland verloren gehen.
Wangerland (10. 10. 2025) – Beschädigt wurde ein Haus in Friederiekensiel bei einem Brand in der Nacht zum Freitag. Gegen 23.30 Uhr wurden die freiwilligen Feuerwehren Hohenkirchen und Wiarden sowie der Rettungsdienst Friesland alarmiert. An der Einsatzstelle sollte ein Wintergarten brennen. Das Feuer habe auch schon auf den Dachstuhl übergegriffen.
Keine Menschen wurden beim Brand eines Hauses in der Nacht zu Freitag Friederikensiel verletzt. Foto: Feuerwehr
Da der Kontakt zur Anruferin während des Notrufs abgebrochen war, mussten die Rettungskräfte von einer lebensbedrohlichen Situation ausgehen. Angesichts der Gefahrenlage wurden die Wehren aus Minsen und Waddewarden zusätzlich alarmiert und die Rettungsleiter der Feuerwehr Jever angefordert.
Über 60 Einsatzkräfte vor Ort
Vor Ort habe sich die Lage bestätigt, schildert die Feuerwehr Hohenkirchen. Wintergarten und Dachstuhl brannten. „Ein Anwohner führte bereits erste Löschmaßnahmen durch“, so die Wehr. „Glücklicherweise hatten alle Personen das Gebäude bereits verlassen.“
Mehrere Feuerwehr-Trupps rückten unter schwerem Atemschutz vor und konnten das Feuer schnell löschen. Dazu mussten die Innen- und Außenverkleidung des Wintergartens sowie ein Teil des Daches geöffnet werden. Insgesamt waren über 60 Einsatzkräfte vor Ort. Die Drehleiter wurde letztlich doch nicht benötigt. Die Höhe des Schadens am Gebäude steht noch nicht fest. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Die Ermittlungen der Brandursache laufen bei der Polizei.
Fünf Schweine gerettet
Bereits am Donnerstagmorgen waren Feuerwehrleute aus Hohenkirchen zur Unterstützung der Wehr Minsen zu einer Tierrettung ausgerückt. Fünf Schweine waren durch einen Spaltenboden in einen Güllekeller gebrochen. Alle Schweine konnten per Muskelkraft durch den Landwirt sowie die Feuerwehrleute aus Minsen gerettet werden, heißt es im Feuerwehrbericht.